Andrea Kaiser, Skulptur, „Najade“ zur Ausstellung im Raum für Pflanzen, Orangerie Kirchberg Jagst, 2022

Najade, Andrea Kaiser – Foto: Paul Mecky

Najade / Papierskulpturen von Andrea Kaiser

Zur Eröffnung der Ausstellung am Sonntag, den 10. April 2022, um 11 Uhr, laden wir Sie, Ihre Familie und Freunde herzlich in die Orangerie im Hofgarten, Kirchberg/Jagst ein.

Begrüßung: Claudia Thorban, Raum für Pflanzen

Einführung: PD Peter Berz, TU Berlin, Institut für Philosophie

Ausstellungsdauer: 10. April 2022 – 6. Juni 2022, sonn- und feiertags 11 - 18 Uhr
und nach Vereinbarung 07954.8661 oder 0171.7506564 sowie info@raum-fuer-pflanzen.de

Mit den Papierskulpturen von Andrea Kaiser setzt Raum für Pflanzen das 2016 begonnene Projekt „Pflanzenmeldung” fort und beginnt zugleich einen Dialog zwischen Kunst und Wissenschaft. Andrea Kaiser ist Bildhauerin. Sie lebt und arbeitet in Berlin. Ihre Skulpturen entstehen aus Pappmaché, einem amorphen Brei aus in Wasser aufgelösten Zeitungspapierschnipseln, den sie, einem inneren Formschatz folgend, Schicht für Schicht um einen festen Kern aus Pappe oder zusammengeknüllten Zeitungen aufträgt. Durch den langsamen Trocknungsprozess des Materials entstehen Papierskulpturen mit einem bewegt- expressiven Formengefüge aus Furchen, Aufweitungen und Vertiefungen an der Oberfläche.

„Najade” nennt Andrea Kaiser ein Objekt ihrer Fantasie, geschaffen aus der Lust zu formen und einem schweren gliederlosen Körper Flügel zu verleihen. Der Titel greift zurück auf die griechische Mythologie. Darin sind Najaden Nymphen, die über Quellen, Bäche und Flüsse, Teiche und Seen wachen und deren Existenz an das Wasser gebunden ist – trocknet das Gewässer aus, sterben die Nymphen.

Auch für den Wissenschaftler Peter Berz stellt die Skulptur „Najade” ein Wasserwesen dar. Er sieht darin allerdings eine „Chimäre der Evolution”, ein lebendes Fossil, das in den Tiefen der Ozeane entdeckt wurde und uns an den biologischen Ursprung unsere Existenz gemahnt: den Quastenflosser (Latimeria chalumnae). Dass dieser Ursprung als Grund- und Urprägung tief in unserem Unbewussten verankert zu sein scheint, legt die Arbeit von Andrea Kaiser nahe.
Raum für Pflanzen