Betty Beier
Landschaft – Erinnern | Arbeiten von Betty Beier und Kimia Foroutan
Die Doppelausstellung „Landschaft – Erinnern“ beschäftigt sich mit Verlust und verschränkt dabei das Erinnerungspotential der Landschaft mit der Fähigkeit des Menschen, Verlorenes in innere Bilder umzusetzen. Beide Aspekte werden räumlich auf unterschiedlichen Ebenen der Orangerie präsentiert.
Betty Beier – Das Erdschollenarchiv – Skulpturen, Fotografien und Texte
Betty Beier lebt und arbeitet in Rohrbach in der Pfalz.
Sie ist Bildhauerin und zugleich Forscherin und Aktivistin. Sie widmet sich Landschaften, die durch Einwirkungen des Menschen im Verschwinden begriffen sind und nutzt in ihren Bildskulpturen, die sie Erdschollen nennt, das Gedächtnis des Bodens zur künstlerischen Rekonstruktion der erkundeten Landschaften.
Gleich einer Forschungsreisenden unternimmt Betty Beier weltweit Expeditionen an jene Orte, denen durch Eingriffe des Menschen die Zerstörung droht. Vor Ort erkundet und dokumentiert sie das Potential der betroffenen Landschaft und hält auf sorgsam ausgewählten, ein Quadratmeter großen Parzellen mittels forensischer Spurensuche fest, was unwiderruflich verloren geht.
Das gesicherte, umfänglich konservierte Fundmaterial rekonstruiert die Bildhauerin später im Atelier mit Acryl oder Kunstharz zu einer Bildskulptur, die sie Erdscholle nennt und deren Größe der Bodenoberfläche entspricht von der das Material mittels Gipsdruck abgenommen wurde.
Betty Beier präsentiert ihre so geborgenen Landschaften in Ausstellungen, aber auch auf Straßen und Märkten. Überall dort wo Menschen sind, wirbt sie mit ihrem Erdschollen-Archiv für den Boden und für die Solidarität mit jenen Menschen, die buchstäblich den Boden unter den Füßen verloren haben.
In der Orangerie werden Erdschollen aus Landschaften zu sehen sein, die vom Klimawandel und von Baumaßnahmen bedroht sind. Zeichnungen, Fotografien und Filme liefern Informationen zum jeweiligen Fundort und geben Einblick in den künstlerischen Arbeitsprozess.
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